Briefwechsel mit dem Präsidenten

Mails zwischen dem Nationalratspräsidenten und einer 10-jährigen Schülerin

 

Lieber Präsident!   

Ich habe dich gestern Abend in den Nachrichten gesehen. Normalerweise finde ich das alles ziemlich langweilig, was da erzählt wird. Aber als du im Fernsehen gesagt hast, dass ihr im Hohen Haus so viele Mäuse habt, die euch die Computerkabel annagen, da habe ich eine Idee gehabt.

Warum schafft ihr euch nicht eine Katze an? Ich habe auch eine Katze, sie heißt Minki und sie legt uns jeden Tag mindestens drei Mäuse vor die Tür. Wenn ihr so eine Katze hättet, wärt ihr das Problem bald los.

Wenn du Katzentipps brauchst, schreib mir bitte zurück.

 

Deine Nicole, zehn Jahre

Liebe Nicole!   

 

Vielen Dank für deinen Brief und den tollen Ratschlag! Eine Parlamentskatze wäre vielleicht wirklich eine gute Lösung.

In der Hofburg gibt es übrigens eine »Dienstkatze« – oder eher einen »Dienstkater«. Er ist rot und heißt Figaro. In seinem Revier sorgt er bei den Mäusen für Ruhe und Ordnung. Allerdings ist die Arbeit von Figaro durch die neuen Brandschutztüren im Keller, die immer verschlossen sein müssen, sehr schwierig geworden. Man sieht ihn jetzt öfters im Burggarten herumspazieren, zu dem er eine eigene Türe besitzt. Er wird von allen geliebt und ist neben seiner Rolle als Mäusejäger auch Maskottchen der Hofburg.

In der Hofburg arbeitet übrigens der Bundespräsident, er ist das Staatsoberhaupt von Österreich. In Österreich gibt es also zwei Präsidenten, denn ich bin ja Präsident des Nationalrates im Hohen Haus, also dem Parlament. Und wenn du die Präsidentinnen der Bienenzüchter, der Fußballmannschaften und so weiter mit dazu zählst, ist Österreich überhaupt das Land der Präsidenten.

Vielleicht kommst du mich einmal im Hohen Haus an der Wiener Ringstraße besuchen, dann könnte ich dir auch zeigen, wo die Katzen leben und arbeiten würden. Du müsstest allerdings deinen Ausweis mitbringen, damit man dich beim Haupttor hineinlässt.

Wenn du Lust hast, kannst ja auch einmal im Fernsehen eine Übertragung einer Debatte des Nationalrates ansehen, dann siehst du, was wir hier im österreichischen Parlament tun. Oder wie wäre es, wenn du einmal an einer Demokratiewerkstatt teilnimmst, da können Jugendliche selbst Radiosendungen, eine Straßenumfrage mit der Videokamera oder eine Zeitung zu Fragen rund um die Politik gestalten. Das macht vielen Jugendlichen großen Spaß und sie kommen immer wieder.

Ach ja, soweit ich gehört habe, hat der Präsident von Amerika auch eine Katze. Allerdings weiß ich nicht, ob sie an seinem Arbeitsplatz im Weißen Haus in Washington auch die Mäuse jagen darf.

Wenn wir uns eine Katze anschaffen sollten, wäre ich dir dankbar, wenn du uns entsprechend beraten könntest.

 

Mit lieben Grüßen, Dein Präsident.

Lieber Präsident!      

 

Neulich war ich krank und habe am Vormittag eine Fernsehsendung aus dem Parlament angesehen. Wenn ich ehrlich sein soll, fand ich es aber ziemlich langweilig. Einer nach dem anderen redete vorne ins Mikrofon und ich habe nicht verstanden, worum es überhaupt ging. Und ich glaube, die Zuhörer im Parlament auch nicht, denn einige haben Zeitung gelesen, andere surften im Internet, ein Mann gähnte, eine Frau aß heimlich Schokolade. Viele Sitze waren überhaupt leer. Unsere Lehrerin ist ja auch oft langweilig, und redet und redet. Aber wir tun wenigstens so, als wären wir interessiert.

Am Abend habe ich meinen Eltern erzählt, dass ich eine Live-Übertragung aus dem Parlament gesehen habe. Sie meinten: »Aha, konnten sich die Politikerinnen denn diesmal einigen!«

Ich habe ihnen auch von deiner coolen Glocke erzählt, mit der Du läutest, wenn alle still sein sollen. So eine Glocke bräuchte unser Direktor vor allem in den Pausen.

Eine Frage hätte ich schon: Was tut ihr überhaupt im Parlament? Meine Eltern erzählten irgendetwas über Abgeordnete und Gesetze … Ich habe nichts davon verstanden. Vielleicht kann ich wirklich einmal an einer Demokratiewerkstatt im Parlament teilnehmen. Ein Präsident hat ja ziemlich viel zu tun, aber vielleicht hast du einmal Zeit, mir das zu erklären.

 

Liebe Grüße,

Nicole

 

P.S.: Minki ist seit einer Woche verschwunden. Vielleicht hat sie sich selbst ins Parlament aufgemacht und taucht dort demnächst auf – ich habe nämlich sehr oft von den vielen Mäusen dort erzählt und sie hat dabei ganz große Augen bekommen. Es könnte aber auch sein, dass sie wieder Junge kriegt und sich deswegen irgendwo versteckt. Mal sehen.

Liebe Nicole!      

 

Vielen Dank für deinen Brief, ich hoffe, dass du inzwischen wieder gesund bist. Ich finde es wirklich toll, dass du dir die Diskussionen im Parlament angesehen hast!

Und ich kann verstehen, dass es für dich eigenartig sein muss wenn viele gar nicht zuhören oder nicht im Sitzungssaal anwesend sind. Dazu muss man aber sagen, dass eine Sitzung oft über vierzehn Stunden dauert – und das ohne Pause. Stell dir mal vor, eine Schulstunde wäre so lang. Da bräuchtet ihr auch zwischendurch mal eine Pause.

Das Parlament ist der Ort, wo Politiker ihre persönlichen Meinungen austauschen können. Es wird viel diskutiert und die Abgeordneten rollen dabei oft mit den Augen, klopfen mit der Hand auf den Tisch oder rufen der Rednerin etwas zu. Das ist auch ganz in Ordnung, solange der Redner weitersprechen kann und man ihm zuhört. Miteinander diskutieren ist im Parlament wichtig. Wenn der Meinungsaustausch zu heftig wird und keiner mehr den anderen versteht, habe ich ja noch meine Glocke.

Jetzt wirst du dich fragen, über was denn da so viel geredet wird. Ob das denn notwendig ist und wen das überhaupt interessiert. Interessieren sollte es alle. Denn hier im Parlament werden Gesetze beschlossen, die alle etwas angehen.

Du fragst dich nun sicher: Aber was genau sind denn eigentlich Gesetze?

Ich möchte dir das kurz am Beispiel Fußball erklären: Damit die Spieler wissen, dass sie den Ball ins gegnerische Tor und nicht ins eigene schießen müssen oder es verboten ist, den Ball unter dem Hemd versteckt ins Tor zu tragen, gibt es Spielregeln. Verboten ist natürlich auch, den Schiedsrichter zu verhauen oder mit einer eigenen Pfeife das Spielende festzulegen und vieles mehr. Kurz gesagt: Wer Fußball spielt, muss sich an die Spielregeln halten, und solche Regeln gibt es überall im Leben: Man nennt sie Gesetze.

 

Auch du hältst dich täglich an diese allgemeinen Regeln, zum Beispiel im Straßenverkehr. Auch wenn du noch nie etwas von der Straßenverkehrsordnung gehört hast, so bleibst du doch bei einer roten Fußgängerampel stehen. Dass man das tun muss, steht als Regel in diesem Gesetz. Ohne dieses Gesetz wäre auf den Straßen ein großes Durcheinander und es wäre sehr gefährlich, auch nur einen Schritt aus dem Haus zu gehen.

Im Parlament wird über diese Spielregeln diskutiert. Wenn ein Gesetz beschlossen wird, muss sich jede und jeder im Land daran halten. Da es zu unübersichtlich wäre, wenn jeder Mensch im Land im Parlament mitdiskutieren könnte, werden so genannte Volksvertreterinnen oder auch Abgeordnete gewählt – vielleicht haben deine Eltern schon einmal gesagt, dass sie zur Wahl gehen.

Das klingt vielleicht alles sehr kompliziert. Im Grunde geht es im Parlament darum, wie wir alle in diesem Land am besten miteinander leben können. Ein Abgeordneter oder eine Abgeordnete zu sein ist daher eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Es ist aber auch besonders wichtig, dass sich die Leute damit beschäftigen, was im Parlament getan wird, denn jeder kann seinen Teil dazu beitragen.

Es freut mich sehr, dass du dich dafür so interessierst. Übrigens kannst du dich auch über die Demokratiewerkstatt im Internet informieren: http://www.demokratiewebstatt.at.

Deine Katze Minki ist hier im Parlament übrigens noch nicht aufgetaucht, ich habe gerade extra den Portier angerufen. Ich hoffe, sie ist bereits wieder bei euch zu Hause.

 

Liebe Grüße, Dein Präsident

Lieber Präsident!  

 

Minki ist wieder aufgetaucht! Im beiliegenden Körbchen findest du zwei kleine Kätzchen, es sind ihre beiden Kinder. Mein Papa hat zunächst gedacht, es wäre nur ein Spaß, aber ich habe ihn davon überzeugen können, dass die beiden Katzen dringend im Parlament benötigt werden. Schließlich ist es unsere Bürgerpflicht (ein tolles Wort, habe ich gerade in der Schule gelernt), dem Präsidenten zu helfen.

Du warst leider nicht da und so habe ich die Kätzchen beim Portier abgegeben. Er wollte sie zuerst nicht nehmen, aber ich sagte, dass ich den Präsidenten persönlich kenne und er das Körbchen dringend benötigt.

Als Kinder von Minki werden sie sicherlich tolle Mäusefänger werden. Ich habe ihnen bereits Namen gegeben: Sie heißen Parlamentina und Parlamentino. Bitte schreib mir, ob es den Kätzchen im Parlament gut geht.

 

Liebe Grüße, Nicole

P.S.: Ich habe beschlossen, Abgeordnete zu werden. Ich möchte selbst die Spielregeln mitbestimmen, nach denen wir leben – das ist eine spannende Sache. Meine Lehrerin habe ich überredet, dass die ganze Schulklasse bei der Demokratiewerkstatt mitmacht. Sie hat mich schon angemeldet und ich freue mich schon riesig darauf. Da wäre ich dann auch im Parlament und könnte nach den Katzen sehen.

Lieber Präsident!

 

Ich habe dich gestern Abend in den Nachrichten gesehen.
Normalerweise finde ich das alles ziemlich langweilig, was da erzählt wird.
Aber als du im Fernsehen gesagt hast, dass ihr im Hohen Haus so viele Mäuse habt, die euch die Computerkabel annagen, da habe ich eine Idee gehabt.
Warum schafft ihr euch nicht eine Katze an?
Ich habe auch eine Katze, sie heißt Minki und sie legt uns jeden Tag mindestens drei Mäuse vor die Tür.
Wenn ihr so eine Katze hättet, wärt ihr das Problem bald los.
Wenn du Katzentipps brauchst, schreib mir bitte zurück.

 

 

Deine Nicole, zehn Jahre

Liebe Nicole!

 

Vielen Dank für deinen Brief und den tollen Ratschlag!
Eine Parlamentskatze wäre vielleicht wirklich eine gute Lösung.
In der Hofburg gibt es übrigens eine »Dienstkatze« – oder eher einen »Dienstkater«.
Er ist rot und heißt Figaro.
In seinem Revier sorgt er bei den Mäusen für Ruhe und Ordnung.
Allerdings ist die Arbeit von Figaro durch die neuen Brandschutztüren im Keller, die immer verschlossen sein müssen, sehr schwierig geworden.
Man sieht ihn jetzt öfters im Burggarten herumspazieren, zu dem er eine eigene Türe besitzt.
Er wird von allen geliebt und ist neben seiner Rolle als Mäusejäger auch Maskottchen der Hofburg.
In der Hofburg arbeitet übrigens der Bundespräsident, er ist das Staatsoberhaupt von Österreich.
In Österreich gibt es also zwei Präsidenten, denn ich bin ja Präsident des Nationalrates im Hohen Haus, also dem Parlament.
Und wenn du die Präsidentinnen der Bienenzüchter, der Fußballmannschaften und so weiter mit dazu zählst, ist Österreich überhaupt das Land der Präsidenten.
Vielleicht kommst du mich einmal im Hohen Haus an der Wiener Ringstraße besuchen, dann könnte ich dir auch zeigen, wo die Katzen leben und arbeiten würden.
Du müsstest allerdings deinen Ausweis mitbringen, damit man dich beim Haupttor hineinlässt.
Wenn du Lust hast, kannst ja auch einmal im Fernsehen eine Übertragung einer Debatte des Nationalrates ansehen, dann siehst du, was wir hier im österreichischen Parlament tun.
Oder wie wäre es, wenn du einmal an einer Demokratiewerkstatt teilnimmst, da können Jugendliche selbst Radiosendungen, eine Straßenumfrage mit der Videokamera oder eine Zeitung zu Fragen rund um die Politik gestalten.
Das macht vielen Jugendlichen großen Spaß und sie kommen immer wieder.
Ach ja, soweit ich gehört habe, hat der Präsident von Amerika auch eine Katze.
Allerdings weiß ich nicht, ob sie an seinem Arbeitsplatz im Weißen Haus in Washington auch die Mäuse jagen darf.
Wenn wir uns eine Katze anschaffen sollten, wäre ich dir dankbar, wenn du uns entsprechend beraten könntest.

 

Mit lieben Grüßen, Dein Präsident.
Lieber Präsident!

 

Neulich war ich krank und habe am Vormittag eine Fernsehsendung aus dem Parlament angesehen.
Wenn ich ehrlich sein soll, fand ich es aber ziemlich langweilig.
Einer nach dem anderen redete vorne ins Mikrofon und ich habe nicht verstanden, worum es überhaupt ging.
Und ich glaube, die Zuhörer im Parlament auch nicht, denn einige haben Zeitung gelesen, andere surften im Internet, ein Mann gähnte, eine Frau aß heimlich Schokolade.
Viele Sitze waren überhaupt leer.
Unsere Lehrerin ist ja auch oft langweilig, und redet und redet.
Aber wir tun wenigstens so, als wären wir interessiert.
Am Abend habe ich meinen Eltern erzählt, dass ich eine Live-Übertragung aus dem Parlament gesehen habe.

Sie meinten: »Aha, konnten sich die Politikerinnen denn diesmal einigen!«

Ich habe ihnen auch von deiner coolen Glocke erzählt, mit der Du läutest, wenn alle still sein sollen.
So eine Glocke bräuchte unser Direktor vor allem in den Pausen.
Eine Frage hätte ich schon: Was tut ihr überhaupt im Parlament?
Meine Eltern erzählten irgendetwas über Abgeordnete und Gesetze …
Ich habe nichts davon verstanden.
Vielleicht kann ich wirklich einmal an einer Demokratiewerkstatt im Parlament teilnehmen.
Ein Präsident hat ja ziemlich viel zu tun, aber vielleicht hast du einmal Zeit, mir das zu erklären.

 

Liebe Grüße,

Nicole

 

P.S.: Minki ist seit einer Woche verschwunden.
Vielleicht hat sie sich selbst ins Parlament aufgemacht und taucht dort demnächst auf – ich habe nämlich sehr oft von den vielen Mäusen dort erzählt und sie hat dabei ganz große Augen bekommen.
Es könnte aber auch sein, dass sie wieder Junge kriegt und sich deswegen irgendwo versteckt.
Mal sehen.
Liebe Nicole!

 

Vielen Dank für deinen Brief, ich hoffe, dass du inzwischen wieder gesund bist.
Ich finde es wirklich toll, dass du dir die Diskussionen im Parlament angesehen hast!
Und ich kann verstehen, dass es für dich eigenartig sein muss wenn viele gar nicht zuhören oder nicht im Sitzungssaal anwesend sind.
Dazu muss man aber sagen, dass eine Sitzung oft über vierzehn Stunden dauert – und das ohne Pause.
Stell dir mal vor, eine Schulstunde wäre so lang.
Da bräuchtet ihr auch zwischendurch mal eine Pause.
Das Parlament ist der Ort, wo Politiker ihre persönlichen Meinungen austauschen können.
Es wird viel diskutiert und die Abgeordneten rollen dabei oft mit den Augen, klopfen mit der Hand auf den Tisch oder rufen der Rednerin etwas zu.
Das ist auch ganz in Ordnung, solange der Redner weitersprechen kann und man ihm zuhört.
Miteinander diskutieren ist im Parlament wichtig.
Wenn der Meinungsaustausch zu heftig wird und keiner mehr den anderen versteht, habe ich ja noch meine Glocke.
Jetzt wirst du dich fragen, über was denn da so viel geredet wird.
Ob das denn notwendig ist und wen das überhaupt interessiert.
Interessieren sollte es alle.
Denn hier im Parlament werden Gesetze beschlossen, die alle etwas angehen.
Du fragst dich nun sicher: Aber was genau sind denn eigentlich Gesetze?
Ich möchte dir das kurz am Beispiel Fußball erklären: Damit die Spieler wissen, dass sie den Ball ins gegnerische Tor und nicht ins eigene schießen müssen oder es verboten ist, den Ball unter dem Hemd versteckt ins Tor zu tragen, gibt es Spielregeln.
Verboten ist natürlich auch, den Schiedsrichter zu verhauen oder mit einer eigenen Pfeife das Spielende festzulegen und vieles mehr.
Kurz gesagt: Wer Fußball spielt, muss sich an die Spielregeln halten, und solche Regeln gibt es überall im Leben: Man nennt sie Gesetze.

Auch du hältst dich täglich an diese allgemeinen Regeln, zum Beispiel im Straßenverkehr.

Auch wenn du noch nie etwas von der Straßenverkehrsordnung gehört hast, so bleibst du doch bei einer roten Fußgängerampel stehen.
Dass man das tun muss, steht als Regel in diesem Gesetz.
Ohne dieses Gesetz wäre auf den Straßen ein großes Durcheinander und es wäre sehr gefährlich, auch nur einen Schritt aus dem Haus zu gehen.
Im Parlament wird über diese Spielregeln diskutiert.
Wenn ein Gesetz beschlossen wird, muss sich jede und jeder im Land daran halten.
Da es zu unübersichtlich wäre, wenn jeder Mensch im Land im Parlament mitdiskutieren könnte, werden so genannte Volksvertreterinnen oder auch Abgeordnete gewählt – vielleicht haben deine Eltern schon einmal gesagt, dass sie zur Wahl gehen.
Das klingt vielleicht alles sehr kompliziert.
Im Grunde geht es im Parlament darum, wie wir alle in diesem Land am besten miteinander leben können.
Ein Abgeordneter oder eine Abgeordnete zu sein ist daher eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe.
Es ist aber auch besonders wichtig, dass sich die Leute damit beschäftigen, was im Parlament getan wird, denn jeder kann seinen Teil dazu beitragen.
Es freut mich sehr, dass du dich dafür so interessierst.
Übrigens kannst du dich auch über die Demokratiewerkstatt im Internet informieren: http://www.demokratiewebstatt.at.
Deine Katze Minki ist hier im Parlament übrigens noch nicht aufgetaucht, ich habe gerade extra den Portier angerufen.
Ich hoffe, sie ist bereits wieder bei euch zu Hause.

 

Liebe Grüße, Dein Präsident

Lieber Präsident!

 

Minki ist wieder aufgetaucht!
Im beiliegenden Körbchen findest du zwei kleine Kätzchen, es sind ihre beiden Kinder.
Mein Papa hat zunächst gedacht, es wäre nur ein Spaß, aber ich habe ihn davon überzeugen können, dass die beiden Katzen dringend im Parlament benötigt werden.
Schließlich ist es unsere Bürgerpflicht (ein tolles Wort, habe ich gerade in der Schule gelernt), dem Präsidenten zu helfen.
Du warst leider nicht da und so habe ich die Kätzchen beim Portier abgegeben.
Er wollte sie zuerst nicht nehmen, aber ich sagte, dass ich den Präsidenten persönlich kenne und er das Körbchen dringend benötigt.
Als Kinder von Minki werden sie sicherlich tolle Mäusefänger werden.
Ich habe ihnen bereits Namen gegeben: Sie heißen Parlamentina und Parlamentino.
Bitte schreib mir, ob es den Kätzchen im Parlament gut geht.

 

Liebe Grüße, Nicole

P.S.: Ich habe beschlossen, Abgeordnete zu werden.
Ich möchte selbst die Spielregeln mitbestimmen, nach denen wir leben – das ist eine spannende Sache.
Meine Lehrerin habe ich überredet, dass die ganze Schulklasse bei der Demokratiewerkstatt mitmacht.
Sie hat mich schon angemeldet und ich freue mich schon riesig darauf.
Da wäre ich dann auch im Parlament und könnte nach den Katzen sehen.