08 Apr Ein Schüler mit Autismus als Schulsprecher
Florian G. wurde zum Schulsprecher
vom Evangelischen Real-Gymnasium
Wien-Donaustadt gewählt.
Er hat eine Autismus-Diagnose.
Das bringt oft einige Probleme mit sich.
Insgesamt leben in Österreich
80 000 Menschen mit Autismus.
Um darauf aufmerksam zu machen,
gibt es die Welt-Autismus Woche.
Diese dauert bis 2. April.
Das ist der Welt-Autismus-Tag.
Erfahrungen von einem Betroffenen
Florian G. erzählte, wie er mit dem Autismus lebt
und wie andere Menschen damit umgehen.
Er sagt, dass die 4 Jahre in der Volkschule
furchtbar für ihn waren.
Er meint, dass schon der Schulbeginn
für ihn ein sehr großes Problem war.
Seine Mutter machte sich viele Vorwürfe.
Sie suchte mit ihm Ärzte und Psychologen auf.
Die Experten waren unterschiedlicher Meinung,
sie kamen aber zu keinem eindeutigen Ergebnis.
Erst eine Psychologin der Autistenhilfe
hat ein Asperger-Syndrom bei ihm festgestellt.
Die Merkmale dafür sind
Schwächen im sozialen Umgang mit anderen
sowie stereotypes Verhalten mit eingeschränkten Interessen.
Florian sagte, dass es ihm besser ging,
weil er endlich wusste was wirklich mit ihm los war.
Bei der Wahl zum Schulsprecher der 5B,
hat der Großteil der Schüler für Florian gestimmt.
Dabei war es unwichtig, dass er Autist ist.
Der 15-jährige Schulsprecher sagt:
„Die Lehrer meiner Schule
haben mich bisher sehr gefördert“.
Als er nach seinem Berufswunsch gefragt wurde,
sagte er: „Lehrer oder Politiker.“
Zur Arbeit als Politiker sagt er auch:
„Wie man einen Wahlkampf führt, das habe ich bereits gelernt.“
Außerdem sagte Florian,
dass seine Lehrer und Begleitlehrer in der Diakonie-Schule
ihn bei seiner Persönlichkeits-Entwicklung immer unterstützt haben.
Besonders gut findet Florian am Evangelischen Gymnasium,
dass sehr verschiedene Schüler in einer Klasse sind.
Von den 24 Schülern in seiner Klasse sind 5 Autisten,
und 2 haben eine Lernschwäche.
5 Schüler mussten aus ihrem Heimatland fliehen.
Florian G. wünscht sich,
dass sich andere Schulen ein Beispiel
am Gymnasium Wien-Donaustadt nehmen.
Außerdem will er,
dass man Autismus nicht mehr als Schimpfwort verwendet.
Florian findet:
Menschen, für die sich ein sanftes Klopfen extrem störend anfühlt
oder für die ein Telefonat zur größten Herausforderung
werden kann, „verdienen einfach mehr Respekt“.
Powered by WPeMatico