Als Kind, als Schüler

Welche Rechte haben Kinder und Jugendliche?

Jeder Bürger in Österreich hat Rechte und Pflichten. Auch die Rechte für Kinder sind festgeschrieben.

Die Gesetze geben dir viele Rechte, die für dich wahrscheinlich selbstverständlich sind. Du hast ein Recht darauf, in die Schule zu gehen. Du hast ein Recht darauf, gut behandelt und nicht geschlagen zu werden. Du darfst nicht missbraucht oder gezwungen werden zu arbeiten. Diese und viele andere Rechte sind in der Kinderrechtscharta der Vereinten Nationen festgeschrieben. Österreich ist ein reiches Land. Daher geht es auch den Kindern und Jugendlichen in den meisten Fällen sehr gut. In anderen Ländern geht es Kindern oft viel schlechter. Sie müssen ihren Familien helfen und können daher nicht in die Schule gehen. Dadurch wird es für sie später schwer, Arbeit zu finden, und die meisten leben in Armut.

 

Wer sich politisch einsetzen möchte, muss auch ein wenig über den Tellerrand blicken. Eine gute Politikerin setzt sich nicht für ihre eigenen Interessen ein, sondern für andere Menschen. Wenn du die Kinderrechtscharta liest, überleg dir einmal, wie du den Kindern in anderen Ländern helfen könntest.

Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten. Man kann sich zum Beispiel bei Hilfsorganisationen durch Brief- und Mailaktionen engagieren. Oder wie wäre es mit einer Brieffreundschaft?

 

Vielleicht brauchst du aber selber Hilfe! Wenn dich irgendetwas bedrückt und du nicht weißt, mit wem du darüber reden sollst, dann kannst du zu einer Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche gehen oder anrufen. Dort kümmern sich nette Mitarbeiter um dich und versuchen, gemeinsam mit dir eine Lösung zu finden. Diese Beratungen sind für dich kostenlos und anonym. Niemand erfährt, dass du dort gewesen bist und was du besprochen hast. Du kannst natürlich auch einen Freund oder eine Freundin mitnehmen, wenn du möchtest.

 

Rat auf Draht

 

Telefonnummer: 147, Hilfe anonym und kostenlos

 

Kinder- und Jugendanwaltschaft

 

Unterstützung für Jugendliche in schwierigen Situationen

Es gibt in allen 9 Bundesländern eine Kinder- und Jugendanwaltschaft (KIJA). Alle Kontakte findest du unter: http://www.kija.at/index.php/kija

 

Kinder- und Jugendanwalt des Bundes

 

Wenn du Fragen zu den Themen Jugendschutz, Erziehung, Verselbstständigung, Trennung und Scheidung, Obsorge, Besuchsrecht, Gewalt an Kindern und und vielen mehr hast, kannst du unter folgender Nummer anrufen.

Telefonnummer: 0800 240 264

 

Jugendinfo

 

Informationen zu den Themen Beruf, Bildung, Freizeit

www.jugendinfo.at

 

 

Die Kinderrechtscharta

 

Kinder sind nicht so stark wie Erwachsene. Sie können sich nicht so gut wehren. Deshalb brauchen sie besonderen Schutz. Diesen Schutz bekommen sie von der Kinderrechtscharta der UNO. Die Mitgliedsstaaten der UNO haben diese Charta am 20. November 1989 unterschrieben. In über 40 Artikel sind die Rechte der Kinder aufgeschrieben. Die zehn wichtigsten Rechte sind:

  • Das Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung unabhängig von Rasse, Religion, Herkunft und Geschlecht
  • Das Recht auf einen Namen und eine Staatszugehörigkeit
  • Das Recht auf Gesundheit
  • Das Recht auf Bildung und Ausbildung
  • Das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung
  • Das Recht, sich zu informieren, sich mitzuteilen, gehört zu werden und sich zu versammeln
  • Das Recht auf eine Privatsphäre und eine Erziehung im Sinne der Gleichberechtigung und des Friedens
  • Das Recht auf sofortige Hilfe bei Katastrophen und Notlagen und auf Schutz vor Grausamkeit, Vernachlässigung, Ausnutzung und Verfolgung
  • Das Recht auf eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause
  • Das Recht auf Betreuung bei Behinderung

 

 

Schule und die große Politik

 

Bereits in der Schule kann man sehr viel lernen, was ein Politiker tagtäglich braucht. Zum Beispiel ein Referat oder eine Rede halten, in der Gruppe ein Thema diskutieren, Aufsätze und Kommentare verfassen, bei einer Zeitung mitarbeiten, jemanden interviewen, Hintergründe im Internet recherchieren und gemeinsam etwas durchsetzen.

 

Ein gutes Beispiel dafür sind die Schüler des Badener Gymnasiums Biondekgasse.

Es war ein tragischer Unfall. Ein alkoholisierter Autolenker rammte einen mit Jugendlichen vollbesetzten Kleinbus. Ein Schüler starb sofort, zwei weitere erlagen Tage später den schweren Verletzungen. Alle Opfer kamen aus dem Gymnasium in der Biondekgasse in Baden in Niederösterreich. Die ganze Schule war geschockt und keiner verstand, warum alkoholisierte Lenker und Lenkerinnen nicht härter bestraft werden. Die 0,8 Promille Grenze war für die Schüler viel zu hoch.

 

Die Trauer verwandelte sich in den Wunsch, etwas zu tun, um zu verändern. Die Schüler wollten, dass Autolenker keinen Alkohol trinken durften oder zumindest weniger. Sie sammelten Unterschriften, organisierten einen Schweigemarsch und demonstrierten vor dem Parlament.

Es gab viele Medienberichte, aber auch TV-Sendungen und das persönliche Schicksal der Jugendlichen ging allen sehr nahe. Dies alles zeigte Wirkung in der Politik. Der Bundeskanzler und die Familienministerin waren bereit, eine gesetzliche Änderung durchzuführen. So gelang den Schülern/innen der Biondekgasse etwas ganz Großes: Eine Gesetzesänderung auf 0,5 Promille innerhalb von zwei Monaten. Dieses Beispiel zeigt, dass die Demokratie in Österreich funktioniert.

 

Wahlen in der Schule

 

In der Schule kann man auch erste politische Erfahrungen sammeln. Jede Klasse muss einen Klassensprecher wählen. Ihr alleine bestimmt ohne Lehre eine Sprecherin aus eurer Mitte. Dazu wird es sinnvoll sein, zunächst festzustellen, wer überhaupt zur Wahl antreten möchte. Die Namen schreibt ihr auf die Tafel und dann sollte jeder Kandidat kurz sagen, warum man ihn wählen soll. Eine gute Idee ist es auch, wenn um alle Kandidateninnen jeweils eine Gruppe von Mitschülern gebildet wird. Diese Gruppe erarbeitet mit den Kandidaten ein Wahlplakat, auf dem steht, was die Klassenpolitikerin tun möchte, wenn sie gewählt wird. Diskutiert danach diese Wahlversprechen in der ganzen Klasse. Wichtig bei einem Klassensprecher ist vor allem, dass er für euch da ist. Er soll zuhören und gut reden können, für euch argumentieren können. Er soll auch genügend Mumm haben, einmal aufzustehen und der Lehrerin zu sagen, was euch nicht gefällt – selbst wenn diese/r es nicht gerne hört.

 

Nun kommt es zur Wahl, die natürlich geheim stattfinden sollte. Jeder schreibt seinen Favoriten auf einen Zettel, der zusammengefaltet und in einen Hut oder eine Schachtel geworfen wird. Damit die Wahl wirklich anonym verläuft (das heißt, dass niemand weiß, wer wen gewählt hat), sollten die Zettel alle gleich aussehen. Jetzt werden die Stimmen ausgezählt und dann könnt ihr eurer neuen Klassensprecherin gratulieren.

 

Alle Klassensprecher wählen Tage später auf dieselbe Art und Weise den Schulsprecher, der sich bei Problemen direkt an die Schuldirektorin wenden kann. Außerdem ist die Schulsprecherin bei ganz wichtigen Sitzungen mit Eltern, Lehrern und Direktorin dabei. Bei diesen Sitzungen kann wirklich Politik gelernt werden. Außerdem gibt es noch den Landesschulsprecher oder später auch die Bundesschulsprecherin, die Kontakt zum jeweiligen Bildungsminister hat.

 

Noch ein Tipp: Fragt doch mal eure Lehrer, ob sie mit euch einen Wahlkampf durchspielen und ein »Schülerparlament« wählen. Das macht großen Spaß und man lernt dabei außerdem, wie Politik funktioniert.

Welche Rechte haben Kinder und Jugendliche?
Jeder Bürger in Österreich hat Rechte und Pflichten.
Auch die Rechte für Kinder sind festgeschrieben.
Die Gesetze geben dir viele Rechte, die für dich wahrscheinlich selbstverständlich sind.
Du hast ein Recht darauf, in die Schule zu gehen.
Du hast ein Recht darauf, gut behandelt und nicht geschlagen zu werden.
Du darfst nicht missbraucht oder gezwungen werden zu arbeiten.
Diese und viele andere Rechte sind in der Kinderrechtscharta der Vereinten Nationen festgeschrieben.
Österreich ist ein reiches Land.
Daher geht es auch den Kindern und Jugendlichen in den meisten Fällen sehr gut.
In anderen Ländern geht es Kindern oft viel schlechter.
Sie müssen ihren Familien helfen und können daher nicht in die Schule gehen.
Dadurch wird es für sie später schwer, Arbeit zu finden, und die meisten leben in Armut.
Wer sich politisch einsetzen möchte, muss auch ein wenig über den Tellerrand blicken.
Eine gute Politikerin setzt sich nicht für ihre eigenen Interessen ein, sondern für andere Menschen.
Wenn du die Kinderrechtscharta liest, überleg dir einmal, wie du den Kindern in anderen Ländern helfen könntest.
Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten.
Man kann sich zum Beispiel bei Hilfsorganisationen durch Brief- und Mailaktionen engagieren.
Oder wie wäre es mit einer Brieffreundschaft?

 

Vielleicht brauchst du aber selber Hilfe!
Wenn dich irgendetwas bedrückt und du nicht weißt, mit wem du darüber reden sollst, dann kannst du zu einer Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche gehen oder anrufen.
Dort kümmern sich nette Mitarbeiter um dich und versuchen, gemeinsam mit dir eine Lösung zu finden.
Diese Beratungen sind für dich kostenlos und anonym.
Niemand erfährt, dass du dort gewesen bist und was du besprochen hast.
Du kannst natürlich auch einen Freund oder eine Freundin mitnehmen, wenn du möchtest.

Rat auf Draht

 

Telefonnummer: 147, Hilfe anonym und kostenlos

 

Kinder- und Jugendanwaltschaft

 

Unterstützung für Jugendliche in schwierigen Situationen

Es gibt in allen 9 Bundesländern eine Kinder- und Jugendanwaltschaft (KIJA).

Alle Kontakte findest du unter: http://www.kija.at/index.php/kija

Kinder- und Jugendanwalt des Bundes

 

Wenn du Fragen zu den Themen Jugendschutz, Erziehung, Verselbstständigung, Trennung und Scheidung, Obsorge, Besuchsrecht, Gewalt an Kindern und und vielen mehr hast, kannst du unter folgender Nummer anrufen.

Telefonnummer: 0800 240 264

 

Jugendinfo

 

Informationen zu den Themen Beruf, Bildung, Freizeit

www.jugendinfo.at

 

 

Die Kinderrechtscharta

 

Kinder sind nicht so stark wie Erwachsene.
Sie können sich nicht so gut wehren.
Deshalb brauchen sie besonderen Schutz.
Diesen Schutz bekommen sie von der Kinderrechtscharta der UNO.
Die Mitgliedsstaaten der UNO haben diese Charta am 20.
November 1989 unterschrieben.
In über 40 Artikel sind die Rechte der Kinder aufgeschrieben.

Die zehn wichtigsten Rechte sind:

  • Das Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskriminierung unabhängig von Rasse, Religion, Herkunft und Geschlecht
  • Das Recht auf einen Namen und eine Staatszugehörigkeit
  • Das Recht auf Gesundheit
  • Das Recht auf Bildung und Ausbildung
  • Das Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung
  • Das Recht, sich zu informieren, sich mitzuteilen, gehört zu werden und sich zu versammeln
  • Das Recht auf eine Privatsphäre und eine Erziehung im Sinne der Gleichberechtigung und des Friedens
  • Das Recht auf sofortige Hilfe bei Katastrophen und Notlagen und auf Schutz vor Grausamkeit, Vernachlässigung, Ausnutzung und Verfolgung
  • Das Recht auf eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause
  • Das Recht auf Betreuung bei Behinderung

 

 

Schule und die große Politik

 

Bereits in der Schule kann man sehr viel lernen, was ein Politiker tagtäglich braucht.
Zum Beispiel ein Referat oder eine Rede halten, in der Gruppe ein Thema diskutieren, Aufsätze und Kommentare verfassen, bei einer Zeitung mitarbeiten, jemanden interviewen, Hintergründe im Internet recherchieren und gemeinsam etwas durchsetzen.

 

Ein gutes Beispiel dafür sind die Schüler des Badener Gymnasiums Biondekgasse.
Es war ein tragischer Unfall.
Ein alkoholisierter Autolenker rammte einen mit Jugendlichen vollbesetzten Kleinbus.
Ein Schüler starb sofort, zwei weitere erlagen Tage später den schweren Verletzungen.
Alle Opfer kamen aus dem Gymnasium in der Biondekgasse in Baden in Niederösterreich.
Die ganze Schule war geschockt und keiner verstand, warum alkoholisierte Lenker und Lenkerinnen nicht härter bestraft werden.
Die 0,8 Promille Grenze war für die Schüler viel zu hoch.
Die Trauer verwandelte sich in den Wunsch, etwas zu tun, um zu verändern.
Die Schüler wollten, dass Autolenker keinen Alkohol trinken durften oder zumindest weniger.
Sie sammelten Unterschriften, organisierten einen Schweigemarsch und demonstrierten vor dem Parlament.
Es gab viele Medienberichte, aber auch TV-Sendungen und das persönliche Schicksal der Jugendlichen ging allen sehr nahe.
Dies alles zeigte Wirkung in der Politik.
Der Bundeskanzler und die Familienministerin waren bereit, eine gesetzliche Änderung durchzuführen.
So gelang den Schülern/innen der Biondekgasse etwas ganz Großes: Eine Gesetzesänderung auf 0,5 Promille innerhalb von zwei Monaten.
Dieses Beispiel zeigt, dass die Demokratie in Österreich funktioniert.

 

 

Wahlen in der Schule

 

In der Schule kann man auch erste politische Erfahrungen sammeln.
Jede Klasse muss einen Klassensprecher wählen.
Ihr alleine bestimmt ohne Lehre eine Sprecherin aus eurer Mitte.
Dazu wird es sinnvoll sein, zunächst festzustellen, wer überhaupt zur Wahl antreten möchte.
Die Namen schreibt ihr auf die Tafel und dann sollte jeder Kandidat kurz sagen, warum man ihn wählen soll.
Eine gute Idee ist es auch, wenn um alle Kandidateninnen jeweils eine Gruppe von Mitschülern gebildet wird.
Diese Gruppe erarbeitet mit den Kandidaten ein Wahlplakat, auf dem steht, was die Klassenpolitikerin tun möchte, wenn sie gewählt wird.
Diskutiert danach diese Wahlversprechen in der ganzen Klasse.
Wichtig bei einem Klassensprecher ist vor allem, dass er für euch da ist.
Er soll zuhören und gut reden können, für euch argumentieren können.
Er soll auch genügend Mumm haben, einmal aufzustehen und der Lehrerin zu sagen, was euch nicht gefällt – selbst wenn diese/r es nicht gerne hört.
Nun kommt es zur Wahl, die natürlich geheim stattfinden sollte.
Jeder schreibt seinen Favoriten auf einen Zettel, der zusammengefaltet und in einen Hut oder eine Schachtel geworfen wird.
Damit die Wahl wirklich anonym verläuft (das heißt, dass niemand weiß, wer wen gewählt hat), sollten die Zettel alle gleich aussehen.
Jetzt werden die Stimmen ausgezählt und dann könnt ihr eurer neuen Klassensprecherin gratulieren.

 

Alle Klassensprecher wählen Tage später auf dieselbe Art und Weise den Schulsprecher, der sich bei Problemen direkt an die Schuldirektorin wenden kann.
Außerdem ist die Schulsprecherin bei ganz wichtigen Sitzungen mit Eltern, Lehrern und Direktorin dabei.
Bei diesen Sitzungen kann wirklich Politik gelernt werden.
Außerdem gibt es noch den Landesschulsprecher oder später auch die Bundesschulsprecherin, die Kontakt zum jeweiligen Bildungsminister hat.

 

Noch ein Tipp: Fragt doch mal eure Lehrer, ob sie mit euch einen Wahlkampf durchspielen und ein »Schülerparlament« wählen.
Das macht großen Spaß und man lernt dabei außerdem, wie Politik funktioniert.